Richard Wagner                     An Heinrich Laube

1813 – 1883

 

(III.)

 

O Welt! Nun wende deinen Blick nach Sachsen,

vertrauensvoll lass’ ihn nach Leipzig schielen:

auf jenem Feld, wo Deutschlands Krieger fielen,

dort hörst du bald das Gras der Kunst nun wachsen.

 

Jetzt merke auf, wie des Theaters Faxen

sich wandeln zu verteufelt ernsten Spielen,

des Dichters Hand bedeckt sich bald mit Schwielen,

sie schlägt der Bühne Bretter bis zum Knacksen.

 

Dann hörst du unerhörten Lobes Kracher:

für Deutschlands Vortheil kämpft mit Wutgeschnaube

der associirte einst’ge Widersacher:

 

Und alles eint sich dann in sanftem Schacher,

bringst unter Leipzigs Stadttheater-Haube

du mit der Kunst dich, großer Heinrich Laube!